Welches LED Licht ist das beste für die Augen?
LED Licht ist im Hype. Mittlerweile sind die Lichtdioden in so gut wie jedem modernen deutschen Haushalt zu finden. Wenn nicht an der Decke oder als Leuchtmittel in Stehleuchten, dann zumindest als Lichtquellen im Bildschirm von Smartphone, TV und PC.
Und ja, LEDs haben ihre Berechtigung. Mit ihrer hervorragenden Energiebilanz entsprechen sie dem Zeitgeist, der nach ressourcen-schonendem Verhalten schreit. Tatsache ist: LEDs verbrauchen bis zu 80 % weniger Energie als Lichtlösungen aus den Sechzigerjahren.
Doch es gibt ein Problem.
So schön LED Licht auch ist, so schädlich kann es sein. Insbesondere für die Augen. Denn: Das blaue Licht aus LEDs soll die Hornhaut des menschlichen Auges nahezu ungehindert passieren. Und das kann wiederum Entzündungsprozesse in Gang setzen.
Doch es gibt eine Lösung, die weniger schädlich für die Augen sein kann: Brillen mit integriertem Blaulichtfilter. Oder auch spezielle Computerbrillen.
Studie: Ist LED Licht schädlich?
Dass LED Licht für die Augen nicht ideal sein soll, wollten Wissenschaftler des Institutes für Gesundheit und Medizinforschung in Paris herausfinden. Sie setzten eine Studie mit drei Gruppen von Ratten um. Die erste Gruppe wurde dem Licht von LED Lichtquellen ausgesetzt. Die zweite Gruppe wurde mit herkömmlichen Glühlampen - wie du sie vielleicht noch aus deiner Kindheit kennst - bestrahlt. Und die dritte Gruppe bewegte sich im Licht von Leuchtröhren.
Die Ergebnisse sind erstaunlich - und ernüchternd. Bei einer hohen Lichtintensität von 6.000 Lux führten alle drei Lichtquellen zu Entzündungsprozessen bei den Ratten. Diese Entzündungen sollen das Absterben der Sehzellen gefördert haben.
Zum Glück herrschen solch helle Lichtverhältnisse in der Regel nicht in unseren Innenräumen. Hier ist eine Lichtintensität von 500 Lux üblich. Also wurde die Studie außerdem mit allen drei Lichtquellen bei einer Lichtintensität von 500 Lux durchgeführt. Das Ergebnis hier: nur die LED-Lampen beeinträchtigen die Netzhaut der Ratten.
Versuche mit Menschen stehen noch aus. Dennoch gibt es bereits Erkenntnisse, die LED Licht besser einordnen lassen: Das blaue Licht einer LED passiert die Hornhaut ungehindert. Das kann wiederum zu einer Überproduktion an Eiweißstoffen führen. Die Überproduktion kann wiederum einen Entzündungsprozess in der Makula auslösen. Dir ist sie wahrscheinlich unter dem Namen "gelber Fleck" bekannt. Sie liegt im hinteren Teil des Auges mittig in der Netzhaut.
So weit. So ungut. Doch was passiert dann?
Die Entzündung führt im schlimmsten Fall zum Absterben von Sehzellen und einem Verlust des Sehvermögens. Aber auch die Pigmentzellen der Netzhaut werden geschädigt. Im Alter sind solche Prozesse tatsächlich üblich. Das Problem nur: LED Licht kann diese Prozesse beschleunigen - und unnötig früh in Gang setzen. Das ist insbesondere dann möglich, wenn die betroffenen Personen viel vor dem Computerbildschirm sitzen, der zudem äußerst hell eingestellt ist.
Eine Lösung: Blaulichtanteil herausfiltern
Das blaue Licht von LEDs kann also im schlimmsten Fall zu Entzündungen im Auge und zu Sehkraftverlust führen. Besonders schädlich scheint kalt-weißes LED Licht zu sein. Weniger schädlich für die Augen soll dagegen warm-weisses Licht aus einer LED-Quelle sein. Ein gezielter Wechsel zu warm-weißen LEDs ist also eine erste Maßnahme. Und eine Option für dich, wenn du Blaulicht in deiner Umgebung reduzieren möchtest.
Doch was ist mit den Bildschirmen von Smartphones und PCs? Hier lassen sich die fest verbauten LEDs nicht einfach gegen warm-weiße Leuchtioden austauschen.
Die Lösung kann hier eine Blueblocker Brille oder Blueblocker Clip-Ons bzw. eine Brille mit Blaulichtfilter sein. Sie kann das Risiko reduzieren, frühzeitig an einer Makuladegeneration zu erkranken. Wir haben für dich zwei verschiedene Blueblocker Brillen im Sortiment. Schau sie dir gerne einmal an.
LED Licht ist überall - was du tun kannst
LED Beleuchtung ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Du wirst ihr also nicht entkommen können. Allerdings kannst du ein paar Schritte unternehmen und so deine Augen gezielt schonen.
Als erstes gilt: Ziehe natürliches Tageslicht immer dem künstlichen Licht vor. Statt eine LED in deinem Zimmer einzuschalten, ziehst du einfach die Vorhänge auf und lässt Sonnenlicht herein. Das ist viel sparsamer als jede LED - nämlich gratis. Und das Tageslicht entspricht deinem natürlichen Biorhythmus. Denn: Dein Körper ist auf den natürlichen Tag Nacht Rhythmus eingestellt. Und dem entsprichst du am besten durch natürliches Licht.
Am Abend bzw. in der Nacht kannst du nicht auf natürliches Licht zurückgreifen. Hier muss also künstliche Beleuchtung herhalten. Verwende im Idealfall warmweiße LEDs, die im Vergleich zu anderen LEDs weniger Blaulicht enthalten.
Wenn du viel am PC oder Smartphone hängst - insbesondere in den Abendstunden und vor dem Schlafengehen - aktiviere den Nachtmodus deiner Geräte. Dieser Modus deaktiviert einen Teil des Blaulichts und lässt das Display gelber erscheinen. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen möchtest, trage am Abend eine Blueblocker Brille. Sie kann bis zu 100 Prozent des Blaulichtanteils aus deiner Umgebung filtern. Und auch von den LED Displays.
Last but not least: Achte beim Kauf von Leuchtmitteln auf ihren Kelvinwert. Ok, das mag jetzt fies nach Physik klingen, ist aber schnell erklärt. Also aufgepasst. Der Kelvinwert gibt die Farbtemperatur eines Leuchtmittels an. Dabei gilt die Faustregel: Je höher der Kelvinwert, desto höher der Blaulichtanteil im Leuchmittel. Warmweiße LEDs erkennst du zum Beispiel an einem Kelvinwert unter 3.300
Spannend zu wissen: Rotes Licht kann gut für die Augen sein
Warm-weißes Licht kann für deine Augen das beste Licht sein. Aber auch rotes Licht, wie eine Studien aus 2020 vermuten lässt. Neurowissenschaftler Glen Jeffery, Professor am Institut für Augenheilkunde des University College London, und sein Team fanden Hinweise darauf, dass man dem Abbau der Sehkraft entgegenwirken kann, wenn man wenige Minuten am Tag in rotes Licht blickt.
Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die regelmäßige Bestrahlung der Augen mit tiefrotem Licht die Sehkraft von Menschen ab 40 verbessern kann. Ideal könnte eine drei-minütige Bestrahlung der Augen pro Tag sein - am besten direkt morgens nach dem Aufstehen. Doch Vorsicht: Mache das Experiment nicht nach, in dem du nun random in irgendwelche roten Lichter schaust. Es gibt rotes Licht, das dafür nicht geeignet ist. Etwa das rote Licht, das du von Laserpointern kennst. Für das Experiment wurden LED-Taschenlampen mit Rotlicht der Wellenlänge 670 Nanometer verwendet.