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Energielabel Lampen: Warum gutes Licht ein 'F' bekommt

Symbolgrafik eines EU-Energielabels mit den Klassen A bis G, dargestellt als farbige Balken mit grünem Stromstecker im Vordergrund.

Die Wahrheit über das Energielabel für Lampen

Du hast gerade eine neue LED-Lampe gekauft, sie ausgepackt – und auf dem Energielabel lacht dir ein dickes rotes „F“ entgegen. Moment mal… hast du nicht bewusst eine hochwertige, effiziente Lampe ausgewählt? Ist das jetzt ein Fehlkauf?

Die kurze Antwort: Nein. Die lange Antwort beginnt mit einem Blick auf die neue EU-Energiekennzeichnung – und darauf, warum gesundes, vollspektrales Licht heute systematisch abgestraft wird.

In diesem Artikel erfährst du, warum viele der besten Leuchtmittel auf dem Markt in der Energieklasse F landen – und warum das nichts über ihre tatsächliche Lichtqualität aussagt.

Was bedeutet das Energielabel für Lampen eigentlich?

Das Energielabel kennst du wahrscheinlich schon von Haushaltsgeräten – Kühlschränke, Waschmaschinen oder Fernseher tragen es seit Jahren. Auch bei Lampen und Leuchten soll es dir Orientierung geben: Es zeigt, wie effizient ein Produkt mit Energie umgeht, also wie viel Licht (Lumen) pro verbrauchtem Watt erzeugt wird.

Übersicht: Energieeffizienzklassen für LED-Lampen

Klasse Lichtausbeute (lm/W) Einordnung
A ≥ 210 nur mit extrem blau-lastigen LEDs erreichbar – unnatürlich
B ≥ 185 kaum erreichbar, nur durch Spektrum-Verzerrung
C ≥ 160 technisch möglich, aber meist hoher Blaupeak
D ≥ 135 vermeintlich „effiziente“ Standard-LEDs
E ≥ 110 gute LEDs, aber Fokus weiter auf Effizienz
F ≥ 85 typisch für Vollspektrum-LEDs – natürliche Farben & gesundes Spektrum
G < 85 nicht mehr zugelassen

Seit der Überarbeitung des EU-Energielabels 2021 gilt eine neue Skala: A bis G, ganz ohne Plus-Klassen wie A++ oder A+++. Die Anforderungen wurden drastisch verschärft, was in der Praxis bedeutet: Eine LED-Lampe, die früher ein A++ bekommen hätte, landet heute vielleicht bei E oder F. Der Grund dafür ist einfach: Die Skala wurde bewusst „nach oben geöffnet“, um Raum für zukünftige technologische Fortschritte zu schaffen.

Wenn du neu im Thema bist: Unser Überblick zeigt, was gute LED-Lichtqualität wirklich ausmacht – von CRI bis Flimmerfreiheit: Lichtqualität verstehen.

Wichtig: Energieeffizienzklasse G ist faktisch nicht mehr existent

Für Lampen und Leuchtmittel gibt es die Energieeffizienzklasse G faktisch nicht mehr.

Warum? Seit der Einführung der neuen EU-Verordnung (EU) 2019/2015 im Jahr 2021 gelten verschärfte Anforderungen an die Mindestenergieeffizienz von Lichtquellen. Dabei wurde festgelegt, dass Leuchtmittel mindestens 85 Lumen pro Watt erreichen müssen, um überhaupt verkauft werden zu dürfen. Produkte, die darunter liegen, dürfen nicht mehr in den Verkehr gebracht werden.

Da die Energieeffizienzklasse G genau für Leuchtmittel mit weniger als 85 lm/W vorgesehen war, ist sie bei Lampen und Leuchten de facto nicht mehr nutzbar.

Warum LED-Lampen jetzt plötzlich ein F bekommen

Die neue Einstufung basiert auf der reinen Lichtausbeute – also dem Verhältnis von Lichtstrom (Lumen) zu Leistungsaufnahme (Watt). Je mehr Lumen pro Watt, desto besser die Effizienzklasse. Klingt erstmal logisch.

Doch hier kommt der Haken: Je hochwertiger und natürlicher das Licht ist – je näher es also dem Sonnenlicht kommt –, desto niedriger fällt in der Regel die Lichtausbeute aus. Denn um ein breites, natürliches Farbspektrum zu erzeugen, muss man technische Kompromisse eingehen, die zu einem vermeintlich „schlechteren“ Lumen/Watt-Verhältnis führen.

Willst du echtes Vollspektrumlicht, vielleicht sogar mit einem Anteil an NIR (nahinfrarotem Licht), wirst du nie dieselben Effizienzwerte erreichen wie mit einer kalten, blau-lastigen Standard-LED. Und genau das führt dazu, dass gesunde, hochwertige Lichtquellen bei der Energieeffizienzklasse automatisch „abgewertet“ werden.

Vergleich Sonnenlicht, Vollspektrum LED, Standard LED, Leuchtstoffröhre

Warum Vollspektrum oft weniger Lumen/Watt liefert – und dennoch natürlicheres Licht bietet: Vollspektrum-LED erklärt.

Deshalb schneidet gesundes Licht schlechter ab

Viele der effizientesten LEDs erzeugen ihren hohen Lumenwert über einen extremen Blaupeak. Das ist technisch einfach, kostet wenig Strom – hat aber seinen Preis: Diese Lichtquellen wirken oft grell, unnatürlich und können langfristig deinen Biorhythmus stören.

Blaues Licht am Abend hemmt die Melatoninproduktion, beeinflusst deinen Schlaf und kann auf Dauer sogar gesundheitsschädlich sein. Hochwertige Vollspektrum-LEDs dagegen setzen auf ein ausgewogenes Spektrum – mit sanftem Blau, satten Rottönen und optional sogar NIR-Anteilen.

Das Problem: Genau solche Leuchtmittel werden durch das neue Energielabel bestraft, weil sie – systembedingt – weniger Lumen pro Watt liefern. Die Messmethode berücksichtigt weder Farbwiedergabe, noch Lichtspektrum, noch biologisch relevante Faktoren wie NIR.

Beispiel: Vergleich Lumen zu CRI (Ra) bei LED Lampen (10W)

Für natürliche Farben ist der CRI/Ra entscheidend – nicht die Effizienzklasse. Mehr dazu: CRI / Farbwiedergabe.

„F“ steht für falsch verstanden – nicht für schlechte Qualität

Wenn du in ein paar Monaten im Lichtblock Shop unsere neuen LED-Birnen entdeckst, wirst du genau das sehen: Die warmweiße Variante mit 2700 K wird einen CRI (Ra) von 98 haben. Die neutralweiße Variante mit 4000 K sogar Ra 99. Beide Modelle bieten dir eine extrem natürliche Farbwiedergabe, ein angenehmes, biologisch kompatibles Spektrum – und trotzdem wird auf dem Energielabel ein „F“ stehen. Nicht, weil sie schlecht sind. Sondern weil wir uns bewusst gegen ein maximiertes Lumen/Watt-Verhältnis und für ein gesundes Lichtspektrum entschieden haben.

Was das Label nicht sagt – aber du wissen solltest

Das neue Energieeffizienzlabel sagt dir, wie viel Licht du für wie viel Strom bekommst. Aber es sagt dir nicht, wie sich das Licht anfühlt. Es verrät dir nichts über:

  • Farbdarstellung (CRI) – entscheidend für natürliche Farben und Hauttöne
  • Lichtfarbe (Kelvin) – warmweiß, neutral oder tageslichtweiß
  • Spektrum – ob schädlicher Blaupeak oder angenehme Balance
  • Flimmerfreiheit – wichtig für deine Augen
  • NIR-Anteil – kann für Regeneration und Wohlbefinden relevant sein

Diese Aspekte fehlen auf dem Label komplett – obwohl sie für deinen Alltag oft wichtiger sind als eine pauschale Effizienzklasse.

Infografik zeigt die Vorteile hochwertiger LEDs: Bessere Stimmung, gesunder Schlafrhythmus, entlastete Augen, echte Farben und mehr Energie & Fokus.

Wie viel Lumen du pro Raum wirklich brauchst, erfährst du hier: Lumen-Lichtbedarf.

Energielabel: Ein einseitiges Bewertungssystem

Das Ziel der neuen Skala war klar: mehr Transparenz und mehr Druck auf die Hersteller, energieeffizientere Produkte zu entwickeln. Doch in der Praxis sorgt das für Frust – besonders bei informierten Käuferinnen und Käufern, die bewusst auf gesundes Licht achten.

Denn: Die neue Einteilung nimmt dir die Wahl ab. Leuchtmittel mit unter 85 lm/W dürfen schlichtweg nicht mehr verkauft werden – egal wie gut das Spektrum, wie hoch der CRI oder wie angenehm das Licht ist. Wer als Hersteller heute bewusst auf NIR oder ein besonders augenschonendes Spektrum setzt, hat keine andere Wahl als: E oder F auf dem Label.

Die Verordnung stellt Stromsparen über Lichtqualität – und ignoriert dabei, wie eng Beleuchtung und Gesundheit miteinander verbunden sind.

Worauf du beim Kauf achten solltest

Hand hält eine E27 LED-Lampe, im Hintergrund unscharf ein Geschäft mit Regalen angedeutet.

Das Energielabel kann eine grobe Orientierung sein – aber du solltest es niemals isoliert bewerten. Achte beim Kauf von LED Lampen und Leuchten lieber auf folgende Punkte:

  • CRI-Wert (Ra): Ab 90 wird’s gut, ab 95 richtig natürlich
  • Lichtfarbe (Kelvin): Für abends lieber warmweiß (2700 K), tagsüber neutralweiß (4000 K)
  • Lichtausbeute: Nicht nur die Zahlen – auch das Spektrum prüfen
  • QR-Code scannen: Bringt dich zur EU-Datenbank mit vielen Zusatzinfos
  • Herstellerangaben prüfen: Gibt es ein Spektrum? Hinweise auf Blaupeak oder NIR?

Denn was bringt dir eine Lampe mit A-Klasse, wenn sie grell, unangenehm oder schlafstörend ist?

Wie genau wird die Energieeffizienz eigentlich berechnet?

Das Energielabel bewertet nicht einfach nur den Stromverbrauch – es basiert auf einem komplexen Rechenmodell. Im Kern geht es um das Verhältnis von Lichtstrom (Lumen) zu der aufgewendeten elektrischen Leistung (Watt). Dieses Verhältnis nennt man Lichtausbeute (Lumen pro Watt).

Doch die EU rechnet nicht nur mit den sichtbaren Werten. In die Berechnung fließt auch der sogenannte Total Mains Faktor ein. Dieser berücksichtigt Verluste durch Netzteile, Vorschaltgeräte oder interne Elektronik – besonders relevant bei fest verbauten LED-Modulen. Das macht die Rechnung zwar realistischer, benachteiligt aber Leuchtmittel, die technisch komplexer aufgebaut sind – etwa mit ausgeklügeltem Spektrum oder zusätzlichen Filtern gegen Flimmern und Blaupeaks.

Die Energieeffizienzkennzeichnung auf der Verpackung ist also nur das Endergebnis einer technischen Berechnung. Sie kann dir einen Anhaltspunkt geben, wie stromsparend eine Lampe laut EU-Verordnung ist – sagt aber nichts darüber aus, wie hochwertig oder angenehm das Licht tatsächlich ist.

Warum die Energieeffizienz nicht alles ist

Natürlich ist es sinnvoll, auf einen niedrigen Stromverbrauch zu achten. Niemand möchte unnötig Energie verschwenden. Doch bei Lichtquellen geht es um mehr als nur Effizienz.

Gemütliches Wohnzimmer mit 1500K Kerzenlicht von Lichtblock

Wenn du eine LED nur danach bewertest, wie viele Lumen sie pro Watt erzeugt, übersiehst du das Wesentliche: Wie fühlt sich das Licht an? Wie wirkt es auf deine Augen, deinen Schlaf, deinen Alltag?

Deshalb sollte das Thema Energieeffizienz immer im Kontext betrachtet werden. Eine sinnvolle Kennzeichnung müsste heute nicht nur Lumen und Watt erfassen, sondern weitere Parameter.

Energieeffizienzklassen: Energie sparen – aber bitte nicht um jeden Preis

Es ist verständlich, dass die EU einheitliche Energieeffizienzklassen schaffen wollte, um Verbraucherinnen und Verbrauchern eine schnelle Orientierung zu ermöglichen. Und ja – beim Kauf eines neuen Kühlschranks oder einer Waschmaschine ergibt ein A auf dem Label durchaus Sinn.

Doch bei Beleuchtung geht diese Art der Kennzeichnung oft an der Realität vorbei. Denn hier entscheidet nicht allein der Energieverbrauch, sondern vor allem die Lichtqualität über den tatsächlichen Mehrwert im Alltag.

Vor allem Menschen, die viel zu Hause arbeiten, am Bildschirm sitzen oder sich mit Themen wie Biohacking, Zirkadianrhythmus oder Lichttherapie beschäftigen, wissen: Eine pauschale Einordnung in A–G reicht nicht aus. Sie brauchen mehr Information – und Transparenz darüber, was das Licht mit dem eigenen Körper macht.

Energieeffizienz ist dennoch wichtig

Wir sind uns einig: Energieeffizienz ist wichtig. Ein bewusster Umgang mit Energieverbrauch sollte selbstverständlich sein. Aber wenn das aktuelle Energieeffizienzkennzeichnungssystem dazu führt, dass ausgerechnet die besten, gesündesten und augenfreundlichsten LED-Module in die schlechteste Klasse fallen – dann läuft etwas schief.

Die EU hat mit der Neuregelung der Energieeffizienzklassen ein starres System geschaffen, das vor allem auf Zahlen auf dem Papier achtet – nicht auf das, was wirklich zählt: Wohlbefinden, Gesundheit und Lichtqualität.

Deshalb sagen wir ganz klar: Ein „F“ auf dem Label ist kein Makel – sondern oft ein Zeichen für durchdachte Lichttechnik, die nicht auf maximale Lumen optimiert wurde, sondern auf den Menschen. Es kann bedeuten, dass du eine bewusste Wahl für gesundes, hochwertiges Licht getroffen hast.

Lichtblock LED Lampe Ra 99 (4000K)

Die besten LED-Leuchtmittel auf dem Markt – etwa unsere Lichtblock-Birnen – kombinieren höchste Farbtiefe, angenehme Lichtfarbe und ein durchdachtes Spektrum. Und sie haben ein „F“. Was heißt das für dich? Wenn du dich für LEDs von Lichtblock entscheidest, entscheidest du dich ganz bewusst für echtes Licht, das gut für dich ist – auch wenn es laut Label angeblich ineffizient ist.

Mehr Artikel rund um gesundes Licht findest du in unserem Blog: Alle Artikel.

1 Kommentar

  • Danke für die Erklärungen. Die Tatsache, dass die Skala verschoben wurde, ist zwar auf den ersten Blick ein Nachteil. In der Realität spielt es keine Rolle. Wenn eine Lampe 8 w verbraucht, ist es ein guter Wert, egal welche Buchstabe. Früher haben die Birnen mindestens 25 w gebraucht, aber öfter 40, 60 oder 100 w. Also unter 10 w ist meiner Meinung nach effizient genug. Man könnte viel Licht sparen, indem man nicht das ganze Haus jeden Abend in einen Weihnachtsbaum umwandeln würde

    Dom

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